Grüne nominieren eigenen Landratskandidaten

„Die Menschen sind nicht unser Kapital, sondern haben Potential!“ - Grüne nominieren Günter Jochum als Landratskadidat

Pressemitteilung vom 16. Januar 2014

Der Vorstand des Kreisverbandes Bündnis 90/Die Grünen Siegen-Wittgenstein hat am Mittwoch (15.1.2014) den evangelischen Theologen Günter Jochum einstimmig zu seinem Kandidaten für die Landratswahl am 25. Mai 2014 nominiert.

Jochum (58) stammt aus Dreis-Tiefenbach, hat sein Abitur am Siegerlandkolleg gemacht, war Pastor in Siegen, Gemeindepfarrer in Wilnsdorf, und arbeitet seit über 17 Jahren als Krankenhauspfarrer, derzeit im Kreiskrankenhaus Siegen. Seit 2004 ist Jochum grüner Stadtverordneter in Kreuztal und inzwischen Vorsitzender des Sozialausschusses und auf Kreisebene Mitglied im Kreispolizeibeirat.

Günter Jochum begründet seine Kandidatur mit einem grundsätzlichen Kontrapunkt gegenüber dem amtierenden Landrat: „Der jetzige Landrat hat unserem Kreis einen Slogan übergestülpt, der  behauptet: 'Die Menschen sind unser Kapital'. Wir Grüne und auch ich persönlich stehen für ein anderes Menschenbild. Ich sage:

Die Menschen bei uns haben Potential!

Kapital wird benutzt. Ich will Menschen nicht nutzen, sondern schätzen. Und ich will alle Bürgerinnen und Bürger einladen, sich mit ihren Talenten und Anliegen aktiv in die Gestaltung des Zusammenlebens einzubringen - sei es in der Arbeitswelt, im Bereich des sozialen Miteinanders, in der Kunst, der Bildung, in unseren Familien oder im Ehrenamt.

Es geht mir zudem darum, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Ebene der Kreisverwaltung zu schätzen und ihre Kreativität und ihren Eigensinn zu schätzen zum Wohl der Menschen, die in Siegen-Wittgenstein leben.

Und nicht zuletzt geht es darum, unsere Umwelt und Natur nicht nur zu nützen, sondern sie zu schützen: den Eigenwert einer unzerschnittenen Natur etwa, unsere unbebauten Flächen, den Artenreichtum in unserer Region.“

Aus dieser Grundsatzposition herauf formuliert der Grüne Landratskandidat Jochum seine Vision von einem Siegen-Wittgenstein, von dem man 2020 sagen kann:

Siegen-Wittgenstein: eine Region, in der man gut und gerne leben kann!

- sei es im Zentrum oder im ländlichen Raum

  • Wir brauchen hier ein ansehnliches Oberzentrum – aber wir müssen darauf achten, dass wir die Leute in den Ortschaften nicht abhängen. Sie benötigen eine ortsnahe medizinische Versorgung, erreichbare Dienstleistungen und die Möglichkeit sich mit den Dingen des täglichen Lebens zu versorgen. Darüber hinaus sind sie auf einen attraktiven ÖPNV angewiesen, sowohl auf der Schiene als auch auf der Straße.

- sei es als Kulturschaffede/r oder KulturliebendeR

  • Muße ist etwas Köstliches und gehört einfach dazu. Wir sollten die Voraussetzungen erhalten und schaffen, dass hier für Kunstschaffende jeglicher Art, Raum da ist und dass sie auch für Leute mit kleinem Geldbeutel bezahlbar ist.

- sei es mit oder ohne Handicap

  • Wir haben noch viel zu tun, wenn wir es mit der Inklusion ernst meinen. Mir liegt daran, dass wir hier behutsam und doch entschieden gute Lösungen finden. Erstes Kriterium muss sein, dass wir hier den Menschen mit Beeinträchtigungen  und deren Familien gerecht werden. Dann müssen wir die im Blick haben, die das in den Einrichtungen leisten müssen. Da muss die Politik in stetem Austausch mit den Betroffenen und den Akteuren sein, sonst wird das nichts.

Siegen-Wittgenstein: eine Region, in die man gerne kommt!

- sei es als Tourist oder als StudierendeR

  • Wir können stolz auf unsere Uni sein – aber wir müssen darauf achten, dass die Studierenden Platz in den Hörsälen und Seminarräumen haben und auch bezahlbaren und gut erreichbaren Wohnraum.
  • Die Chancen, der der naturnahe Tourismus in unserer Region bietet, ist noch längst nicht ausgeschöpft. Die Wisente, um die nach meinem Empfinden etwas zu viel Aufhebens gemacht wird, bringen es alleine wahrlich nicht.

Siegen-Wittgenstein: eine Region, in der es den Menschen gut geht und sie gute Chancen haben!

- in jedem Lebensalter

  • Für das Wohl der Kinder zu sorgen, ist eine stetige Aufgabe. Hier sollten wir uns alles abgucken und kopieren, was anderswo schon besser gemacht wird, als bei uns. Da gibt es nachahmenswerte Beispiele, für die es kein Copyright gibt. Persönlich setze ich mich sehr dafür ein, dass die Ziele des Bundeskinderschutzgesetzes hier schnell und nachhaltig erreicht werden.
  • Der Begriff „Demographische Entwicklung“ bekommt oft so einen negativen Beigeschmack. Mit ihm wird aber nur etwas beschrieben, dem wir uns stellen müssen. Diese Herausforderung ist  zu schaffen. Wir sollten jetzt die Ideen entwickeln, die wir brauchen, damit uns morgen die Probleme nicht einholen. Da gilt es z.B. mit Einfallsreichtum und Experimentierlust neue Wohnformen zu entwickeln.

- in jeder Bildungsschicht

  • Chancengleichheit – dafür muss man was tun. Alle Bildungs- und Teilhabeangebote müssen stetig beworben und optimiert werden. Es ist ja nicht nur ein sozialer Akt – wir sind doch auch zukünftig von Leistungsträgern abhängig – und jeder Euro, den wir in die Bildung stecken, rentiert sich.

- egal welcher Herkunft

  • Weil eine Ausgrenzung, Abgrenzung und Abschiebung von Fremden und Flüchtlingen keine Lösung ist, werden wir mehr Anstrengungen in die Integration legen müssen. Das ist keine Sozialromantik. Die Ordnungspolitik wird auf Dauer nicht verhindern können, dass die Opfer von Ausbeutung das beanspruchen, was ihnen zusteht.

Siegen-Wittgenstein: eine starke Industrieregion im Grünen! 

- Für Unternehmerinnen und Unternehmer

●         InSiegen-Wittgenstein schlägt das industrielle Herz Nordrhein-Westfalens. Die mittelständischen Unternehmen in unserer Region sind hier stark verwurzelt, sie schaffen Wohlstand und Arbeit und tragen wesentlich zur Finanzierung unserer kommunalen Haushalte bei. Sie haben Anspruch auf optimale Unterstützung durch die politischen Verantwortungsträgerinnen- und träger.

- Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

●         Stabile und attraktive Arbeitsplätze sind das Salz in der Suppe jeder Region. Die Menschen lassen sich dort nieder, wo sie Arbeit und verlässliche Lebensbedingungen für sich und ihre Familien finden.

Für Natur, Umwelt, Klima

●         Ökonomie und Ökologie dürfen nicht länger als Gegensätze angesehen werden. Die Energiewende zeigt: Was für das Klima gut ist, tut auch der Wirtschaft gut. Viele Unternehmen auch in unserer Region verdienen ihr Geld längst schon im Bereich von Erneuerbaren, Energieeinsparung und Energieeffizienz."

Florian Kraft und Dr. Peter Neuhaus, Sprecher des Grünen-Kreisverbandes,  freuen sich über die Nominierung ihres Landratskandidaten: „Günter Jochum repräsentiert einen anderen Führungs- und Poiltikstil als den, den wir aus dem Kreishaus seit Jahren kennen. Er stellt sich nicht selbst in den Mittelpunkt seiner Arbeit, sondern die Menschen, für die er Verantwortung übernehmen will. Das wird Siegen-Wittgenstein gut tun!“

Am 1. Februar 2014 findet in Kreuztal die Wahlversammlung der Kreisgrünen statt. Dann soll  Günter Jochum zum Landratskandidaten 2014 für die Grünen in Siegen-Wittgenstein gewählt werden. 

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