Unser Bürgermeisterkandidat Karsten Barghorn über sich und den ernsten Spaß an der Politik

(Produktion: Filmfabrik Rainer Zipp Fränzen, Müsen)

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Wer sich um das höchste politische Amt unserer Stadt bewirbt, muss den Bürgerinnen und Bürgern Rechenschaft darüber geben, wer er/sie ist, welche Grundeinstellungen er/sie hat und was er/sie vorhat mit unserer Stadt. Das möchte ich im Folgenden tun:

In Siegen am 01.10.1960 geboren, verbrachte ich meine ersten 11 Lebensjahre in Wittgenstein, bis meine Eltern 1971 in Dahlbruch bauten. Anfangs ziemlich enttäuscht, mich nicht mehr Wittgensteiner nennen zu können, legte sich das aber sehr rasch durch das wilde Leben eines Jugendlichen in Hilchenbach. Die täglichen Fahrten mit den blauen Schmidt-Bussen von Dahlbruch auf den Markt von Hilchenbach, Aussteigen vor‘m kleinen Lebensmittelladen von Rehm´s, dann die Qual ... den Schulberg hoch zum Jung-Stilling.

Die kleine Stadt wurde zum Lebensmittelpunkt. Und es gab Highlights wie den ersten Stadtjugendpfleger Felix, der richtig Aktion machte, den „Süßen Konrad“, der kurzzeitig Jugendzentrum wurde und auch unseren Proberaum für die beste Hilchenbacher Musikgruppe beherbergte. Das war aber auch nur kurzfristig die beste Band. Es gab noch viel mehr wie Ferienarbeit in der Hilchenbacher Pelzveredlung, und die Zeit verflog so, wie der Preisterbach sich damals jeden Tag durch die Einleitungen anders bunt färbte.

1980 dann Abi am Jung-Stilling-Gymnasium. Bundeswehr in Franken und Erndtebrück, 15 Monate Mej Wittjestäh´, wie Bogga es so toll besingt. Um einen Beruf machte ich mir Gedanken, aber so wirklich üppig war das Angebot nicht. Also versuchte ich es mit der Omnipotenz eines Jura-Studiums. Kannste hinterher alles machen, wurde immer gesagt. Ein Jahr Marburg, danach Bonn. Dazwischen natürlich immer wieder Hilchenbach, wo ich in den frühen Achtzigern, auch am Marktplatz, einen Stand der neuen Partei „Die Grünen“ besuchte, weil da gute Freundinnen und Freunde mitmachten. Aber ich war doch eher Willy Brandt-Fan und bin 1985 in Bonn in die SPD eingetreten.

1985 folgte auch der Quereinstieg bei der Diakonie, bzw. damals noch Krankenhaus Kredenbach, in die Verwaltung. Es folgte ein Hin und Her zwischen Bonn und Hilchenbach, bis meine damalige Freundin und spätere erste Ehefrau nach ihrem Pädagogik-Studium beruflich nach Freudenberg ins Siegerland zurückkehrte.

Wir fanden eine tolle Bauernhof-WG im Wendener Land. Politisch als SPD-Mitglied die Diaspora. Nun mit Ende 20 bauten wir dort die Jusos auf, machten fast Revolution. Konnte man sich leisten, weil gewählt wurde man ja nicht. Als stellvertretender Kreisvorsitzender der dortigen SPD hat Politik aber trotzdem viel Spaß gemacht.

1994 wurde es uns mit unserem kleinen Sohn zu eng in der WG und wir bauten in Dahlbruch. Zum Job im Krankenhaus Kredenbach war es jetzt auch näher und auch zur SPD Hilchenbach.

Dazu kam bei mir jetzt das Interesse an der Arbeit in der Mitarbeitervertretung des Krankenhauses. Ging ja immer wieder um den Bestand des Krankenhauses und der Arbeitsplätze.

1995 nahm ich beruflich eine paar Monate Auszeit und wurde Mitarbeiter einer SPD-Landtagsabgeordneten aus Olpe und merkte: Das ist nicht die Politik, die mich fesseln würde. Kommunalpolitik ist viel spannender!

1995 wurde auch meine Tochter geboren und wie schon bei meinem Sohn nahm ich Elternzeit. Die Kindergarten- und Schulzeit meiner Kinder machten mich übrigens lange, lange Jahre zum professionellen Elternvertreter in Kindergarten und Schule und Dauer-Nikolaus, weil es sonst niemand machen wollte. Wieder was gelernt.

Nach und nach bauten sich diese drei Lebenssäulen weiter auf, beruflich im Umfeld des Sozialwesens, das immer irgendwie wackelte und dessen Mitarbeiter sich Sorgen machten, als Vater, der seine Kinder im Erziehungssystem loslassen musste und politisch mit dem Versuch diese Erkenntnisse in dem kleinen Hilchenbach zu verarbeiten.

2000 mit dem Milleniumswechsel wurden die Lebenssäulen noch einmal wuchtiger: Beruflich wechselte ich in die Personalabteilung der Diakonie Holding, kurze Zeit später wurde ich dort auch für die nächsten acht Jahre Vorsitzender der dortigen Mitarbeitervertretung, Teil der Gesamtmitarbeitervertretung und einige Jahre Mitglied der Gesellschafterversammlung. Eine insgesamt höchst prickelnde und anstrengende Zeit, die ich mit dem Beginn meiner landwirtschaftlichen Nebentätigkeit als Schafhalter zu harmonisieren versuchte.

Kommunalpolitisch übernahm ich 2003 den Vorsitz der hiesigen SPD. Sachkundiger Bürger im Bauausschuss war ich seit 1999. Ab 2004 war ich Ratsmitglied.

Bis hierhin empfand ich inzwischen alle meine Lebensbereiche als hochpolitisch, sogar die landwirtschaftliche Schafzucht mit der Teilnahme am Aufbau eines regionalen Marktes, wie dem Natur- und Bauernmarkt in Kreuztal oder dem Wollmarkt in Bad Berleburg.

Nach einem Unfall 2007 und in der Folge, wie ich es empfunden habe, irrsinnigem bürokratischen Kampf in den Jahren danach war die Welt aber weniger heil als zuvor.

Zwei Jahre arbeitete ich in der Wohnungslosenhilfe der Diakonie mit jungen Menschen, die jeglichen Halt in unserer Gesellschaft verloren hatten. 2010 gab ich das Ratsmandat auf, um meine später verstorbene Ehefrau zuhause zu betreuen. Dabei lernte ich ein Sozialsystem kennen, das auch Fehler machen kann, das auch nicht perfekt ist. Persönlich haben mich diese Erfahrungen weitergebracht, beruflich beendete ich meine 26jährige Zeit bei der Diakonie, stellte fest, wie schwer ein Neuanfang mit über 50 ist. Politisch beendete ich meine 26-jährige Zeit in der SPD.

Seit 2015 bin ich wieder verheiratet, meine Kinder sind erwachsen, und beruflich schaue ich als Ehrenamtskoordinator beim DRK-Ortsverein in Dreis-Tiefenbach, wo es im Kleinen nicht klappt in unserer Gesellschaft, die im großen Ganzen gut aufgestellt ist, in der aber auch viele Menschen nicht gesehen werden, wenn es um Geld, Gesundheit und soziales Leben geht.

Um diese Erfahrungen für mich als Lebenssäule zu verarbeiten, brauchte ich die letzten 10 Jahre. Jetzt kann ich auch für mich die Inhalte großer Begriffe wie soziales Miteinander und Fürsorge in der Politik einer kleinen Stadt beschreiben.

Bei den Hilchenbacher GRÜNEN habe ich eine neue politische Heimat gefunden, ohne meine Wurzeln in der Sozialdemokratie kappen zu müssen. Zukunft entscheidet sich hier, weil wir zusammen mit Hilfe unserer Erfahrungen und unserer Ziele Hilchenbach gestalten können: ökologischer, sozialer, erfolgreicher.

Dazu biete ich an, was ich bin, weiß und will – nicht mehr und nicht weniger.

Gefragt, welche Chancen ich habe, antworte ich gern: Es geht mir nicht darum, eine Chance zu "haben", sondern meiner Stadt eine Chance – also eine echte Wahl-Alternative – zu geben. Denn davon lebt die Demokratie: Sie haben die Wahl!

 

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