Einrichtung einer Vollzeitstelle Klimaschutzmanager*in

Antrag zum Auschuss für Klima und Umwelt am 29.9.2021

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
gemäß den Empfehlungen des Integrierten Klimaschutzkonzepts für die Stadt Hilchenbach -und vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Klimakrise - beantragt die Grüne Fraktion im Rat der Stadt Hilchenbach die Einrichtung einer Planstelle (Vollzeit) für eine(n) Klimaschutzmanager*in. Die Inanspruchnahme von Fördermöglichkeiten für diese Maßnahme sind von der Verwaltung zu überprüfen.

Begründung:
Der Klimawandel ist unbestritten, wissenschaftlich belegt und beim Blick in unsere Wälder sind die Folgen auch bei uns zunehmend sichtbar. Die Vereinbarungen bei der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris zur Reduzierung der Treibhausgase sind die verbindlichen Grundlagen für Klimaschutzmaßnahmen, die auf internationaler Zusammenarbeit basieren. Das Erreichen dieser Ziele ist eine Aufgabe aller politisch verantwortlichen Ebenen der Vertragsstaaten sowie die Zivilgesellschaft und Unternehmen.

Die Flutkatastrophe dieses Sommers, die auch Teile von NRW schwer getroffen hat, zeigt, dass es neben dem Klimaschutz zukünftig auch um die notwendige Klimaanpassung geht. Wir müssen unsere Stadt extremwetterfest machen. Das gilt im Bereich des Hochwasserschutzes ebenso wie etwas beim Katastrophenschutz. Hier tun sich – neben dem Klimaschutz und der Energiewende – wichtige Arbeitsbereiche kommunalen Klimaschutzmanagements auf – auch für Hilchenbach.

Kommunaler Klimaschutz ist eine komplexe Querschnittaufgabe, die ohne eigenen Klimaschutzmanager/eigene Klimaschutzmanagerin von einer Verwaltung nicht „nebenbei“ zu leisten ist. Das zeigen die positiven Erfahrungen aus der Arbeit unserer Klimaschutzmanagerin in den Jahren 2012 bis 2014: Projektbegleitung, Netzwerkarbeit, Fördermanagement, Unterstützung von Bildungseinrichtungen und Betrieben, interkommunale Zusammenarbeit und vieles mehr lagen bei der Stelleninhaberin in guten Händen. Dabei hat sich gezeigt: Klimaschutz ist nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch ein Gewinn. Daher wollen wir Einzelpersonen, Haushalte und Unternehmen bei den Herausforderungen der Energiewende aktiv begleiten.

In Zukunft wird es u.a. um eine Kooperationsstrategie mit ortsansässigen kleinen und mittleren Betrieben im Bereich Ressourcen- und Energieeffizienz mit dem Ziel der Reduktion von CO2 und Ressourcenverbrauch gehen. Der Ausbau von Nah- und Abwärmenetzen, der Kraft-Wärme-Kopplung, energieautarke Dörfer, Solar-Initiativen, Nutzung von Geothermie, die Förderung von Bürgerenergiegenossenschaften, der Ausbau der Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität sowie Städtepartnerschaften zur Ermöglichung des Austausches von Know-how mit anderen Klimaschutz-Gemeinden – das sind nur einige der Aufgaben, die von einem Klimaschutzmanager/einer Klimaschutzmanagerin in Angriff genommen werden können und müssen.

Beim Klimaschutz kommt es besonders auch auf die Umsetzung vor Ort an. Klimaschutzmanager*innen spielen dabei eine wichtige Rolle. Maßnahmen wie klimaschutzorientierte Stadtplanung, Unterstützung beim Ausbau der erneuerbaren Energien, Öffentlichkeitsarbeit (Energie- Workshops, Presse- und Medienarbeit, Internetauftritt, Vortragsreihen), können aber nur so erfolgreich umgesetzt werden.

Zahlreiche Beispiele aus anderen Kommunen zeigen, dass ein/e Klimaschutzmanager*in maßgeblich zur Steigerung der lokalen Wertschöpfung beitragen kann und sich deren Kosten so in der Regel selbst tragen.



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