Grüne Perspektiven für das „Sorgenkind Gerberpark“: „Klein, aber fein!“ statt „Groß und billig“

Pressemitteilung

Aus gegebenem Anlass lenken die Hilchenbacher Grünen die Aufmerksamkeit von Verwaltung, Politik, Handel und Bürgerschaft erneut auf das „Sorgenkind Gerberpark“:

„Mit großem Interesse haben wir zur Kenntnis genommen, dass der Eigentümer des Gerberparks mit einem sogenannten Non-food-Discounter im Bereich Multimedia, Hobby und Schreibwaren, Deko, Heimtextilien, Garten, Haushaltswaren, Waschen, Putzen und Reinigen, Tierbedarf, Textilien, Heimwerken, Körperpflege, Spielwaren u.a. im Gespräch ist, der sein Interesse an einer Ansiedlung in Hilchenbach bekundet hat. Dem Vernehmen nach liegt derzeit eine Anfrage zur Nutzungsänderung der Einkaufsmeile beim Kreis vor“, fassen die Grünen den aktuellen Sachstand zusammen.

„Grundsätzlich begrüßen wir die Bestrebungen des Eigentümers der Immobilie sowie der Verwaltung zur Reaktivierung des für die Bürger*innen und den Einzelhandel überaus wichtigen Gerberparks. Wir sind uns auch des Umstands bewusst, dass die Stadt nur begrenzte Möglichkeiten der Einwirklungen auf die Zukunft des Areals hat. Gleichwohl sehen wir es als wichtige Aufgabe der Kommunalpolitik an, im Sinne nachhaltiger Stadtentwicklung neben den Chancen auch die Risiken von Planungsvorhaben gerade im Bereich der Einzelhandelsentwicklung zu beleuchten und mögliche Alternativplanungen ins Gespräch zu bringen.“

In dieser Weise äußere sich auch das Einzelhandelskonzept unserer Stadt vom November 2018, in dem es heiße: „Ziel muss es sein, dass künftige Entwicklungen kritisch hinterfragt und unter Berücksichtigung des vorliegenden Zentren- und Entwicklungskonzeptes abgewogen werden. Das Zentrenkonzept bietet neben Entwicklungsanstößen vor allem eine Planungssicherheit für die bestehenden Betriebe sowie eine klare Richtlinie für zukünftige Investoren. Die Ziele und Maßnahmen, die das Einzelhandelskonzept vorsehen, sind NUR durch zielgerichtete Kooperation und konstruktive Zusammenarbeit aller Akteure zu erreichen. Eine Umsetzung ist demnach Aufgabe ALLER Akteure.“ (S. 61)

Die Ansiedlung eines weiteren großflächigen Discounters (nicht unähnlich dem des Dollar-Hugos) im Innenstadtbereich Hilchenbachs birgt aus Sicht der Grünen die Gefahr eines Überangebots an „Billigangeboten“ auf engstem Raum: „Liegt die Zukunft unserer Stadt wirklich darin, sich als Discount-Stadt zu profilieren?“ Zudem fragen die Grünen: „Verstärken wir durch die Ansiedlung weiterer externer Ladenketten nicht die sowieso schon große Abhängigkeit unserer Einzelhandelslandschaft von den Schwankungen und Launen großer Konzerne und ihren Interessen?“ Eine weitere Sorge treibt die Grünen um: „Nimmt der Konkurrenzdruck durch die Ausweitung von Billig-Angeboten etwa im Schreibwaren- und Spielzeugmarkt nicht womöglich zu und gefährdet damit den Bestand von Einzelhandelsstandorten, die derzeit hochgeschätzt und im Kundenbewusstsein fest verankert sind?“ Und schließlich: „Entspricht das Angebot des Discounters wirklich den Wünschen und Bedürfnissen der Hilchenbacher Bevölkerung?“

An dieser Stelle bringen die Grünen ihre Alternative ins Spiel: „Der Gerberpark erfüllt aus unserer Sicht alle Voraussetzungen für einen wetterunabhängigen, generationenübergreifenden Treffpunkt für Jung und Alt. Daher schlagen wir vor, ihn gemeinsam mit dem Eigentümer, dem lokalen Einzelhandel, der IHK Siegen, Verwaltung und Politik im Rahmen eines ganzheitlichen Konzepts zu einer Shopping- und Begegnungs-Mall umzuwandeln. Eine Umfrage in den sozialen Netzwerken hat dazu viele Gestaltungsansätze erbracht: ein Bioladen etwa, Fair-Trade-Garderobe, eine Filiale des Unverpackt-Ladens, Outdoor-Bekleidung, Tiernahrung Camping- und Wohnmobilzubehör u.v.m.“

Die Grünen weisen in diesem Zusammenhang auf das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) der Stadt aus dem Jahr 2018 hin, das die Gründung einer Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) vorschlägt: „Grundlage für die Einrichtung einer Immobilien- und Standortgemeinschaft ist in Nordrhein-Westfalen das 2008 in Kraft getretene Gesetz über Immobilien- und Standortgemeinschaften (ISGG NRW). Das ISG-Gesetz zielt auf die Stärkung der Einzelhandels- und Dienstleistungsstandorte.“ (ISEK S. 212)

„Der gemeinsame Nenner all dieser Vorschläge lautet: Klein, aber fein! Hinkommen, um zu bekommen, was man nicht überall bekommt!“ In Verbindung mit attraktiven Angeboten zum Verweilen (ein Café, Indoor-Spielmöglichkeiten) – liegt darin die langfristige Zukunft des Gerberparks wie des Einzelhandelsstandorts Hilchenbach überhaupt!“, schließen die Grünen, für die die Frage des regionalen Handels eine der zentralen Zukunftsfragen der Stadt am Rothaarsteigs ist.

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